Schwerpunkt 1: Kausales Wissen über Umweltrisiken

 
 
Studie 1.1
Studie 1.2
Studie 1.3
Studie 1.4


Dieser Inhaltsschwerpunkt bezieht sich auf das Alltagsverständnis von Umweltrisiken und darauf, wie sich Laien das Zustandekommen und die Folgen von Umweltrisiken vorstellen.

In insgesamt vier Studien wurden u.a. folgende Fragestellungen untersucht:
- Welche Umweltveränderungen werden als Risiken erlebt?
- Worin werden die Ursachen und Folgen bestimmter Umweltrisiken gesehen?
- Beeinflussen diese kausalen Vorstellungen die Risikoeinschätzung?

Insbesondere wurde davon ausgegangen, dass subjektive kausale Szenarien, d.h. Wissen über Ursachen und Folgen von Umweltrisiken, sowie die Vernetzung dieser Wissenskomponenten die Risikoeinschätzung beeinflussen.
Zu Grunde gelegt wurde zum einen der Risikobegriff von Yates und Stone (1992), nach dem Risiko durch drei wesentliche Elemente charakterisiert ist: potentielle Verluste, Bedeutsamkeit dieser Verluste und Unsicherheit dieser Verluste. Der zweite Ausgangspunkt ist, dass Risikobewertungen, wie sie beispielsweise im psychometrischen Paradigma (z.B. Slovic, Fischhoff & Lichtenstein, 1985) erhoben werden, kausale Urteile implizieren und auf subjektiven kausalen Szenarien basieren, d.h. auf den einem Risiko zugeschriebenen Ursachen und Konsequenzen.

Es wurde davon ausgegangen, dass bei den Vorstellungen über das Zustandekommen und die Folgen globaler Umweltveränderungen fünf kausale Ebenen unterschieden werden können:

a) menschliche Einstellungen (z.B. Bequemlichkeit),
b) menschliche Aktivitäten (z.B. Straßenverkehr),
c) aus den Aktivitäten resultierende Umweltverschmutzungen/Emissionen (z.B. Luftverschmutzung, CO2-Ausstoß),
d) aus den Verschmutzungen resultierende Umweltveränderungen (z.B. Treibhauseffekt), und
f) negative Folgen der Umweltveränderungen für Mensch und Natur (z.B. Verlust von Lebensraum, Meeresspiegelanstieg).


Überprüft wurde die Anwendbarkeit dieser Ansätze auf den Bereich globaler Umweltrisiken. Die Ergebnisse der einzelnen Studien können in den Kurzberichten (Studie 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4) nachgelesen werden.
 
 

Literatur:

Slovic, P., Fischhoff, B., Lichtenstein, S. (1985). Characterizing perceived risk. In R. W. Kates, C. Hohenemser & J. X. Kasperson (ed.). Perilous progress: Managing the hazards of technology. Boulder, CO, 99-123

Yates, F. J. & Stone, E.R. (1992). The risk construct. In F.J. Yates (ed.). Risk-taking behavior. New York, 1-25