Studie 1.1

 
 
Studie 1.1
Studie 1.2
Studie 1.3
Studie 1.4
Fragestellung

Zwei Fragen sollten mit der ersten Studie beantwortet werden. Zum einen sollte festgestellt werden, welche Umweltveränderungen als risikohaft erlebt werden. Dies diente in erster Linie der Generierung von Stimulusmaterial für die nachfolgenden Studien. Zum anderen sollte die Angemessenheit des oben aufgeführten Risikobegriffs von Yates und Stone als Modell des Alltagsverständnisses von Risiko überprüft werden. Hier stand also die Frage im Vordergrund, ob Verlust, Bedeutsamkeit und Unsicherheit auch subjektiv als konstituierende Elemente von Risiko gesehen werden.

Methode

Die Erhebung wurde als Repräsentativbefragung (N=1000) in den alten Bundesländern durchgeführt. Es wurden zwei offene Fragen gestellt. In der ersten  wurde gefragt, welche globalen Umweltveränderungen die Befragten als Umweltrisiken bezeichnen würden. Hier konnten beliebig viele Nennungen gemacht werden. In der zweiten Frage sollten die Befragten für jedes genannte Umweltrisiko angeben, warum dies ihrer Meinung nach ein Risiko ist. Weiterhin sollten die Befragten für 16 vorgegebene Umweltveränderungen jeweils auf einer Skala angeben, inwieweit diese für sie globale Umweltrisiken darstellen.

Ergebnisse

Die Antworten auf die erste Frage wurden kategorisiert, so daß sich eine Rangordnung der Umweltrisiken nach Häufigkeit der Nennung ergibt. Sehr häufig wurden z.B. Luftverschmutzung, Ozonloch und Waldzerstörung genannt, relativ selten z.B. Artensterben und Bodenerosion, obwohl dies nach Meinung von Fachleuten ebenfalls schwerwiegende Umweltrisiken sind. Bei der Begründung der Risiken in der zweiten Frage wurden in erster Linie negative Konsequenzen genannt, also Verluste im Sinn des Risikokonzeptes von Yates und Stone, selten dagegen die beiden anderen postulierten Elemente Bedeutsamkeit und Unsicherheit der Verluste. Diese dürften also bei der Begründung konkreter Risiken eine untergeordnete Rolle spielen.
 

Veröffentlichungen

Böhm, G., & Pfister, H.-R. (in press). Mental Representation of Global Environmental Risks. Research in Social Problems and Public Policy.

Böhm, G., Stahl, W., Henning, H. J. & Mader, S. (1998). Alltagswissen und subjektives Risiko. In V. Preuß
(Hrsg.). Risikoanalysen II (S. 19-43). Heidelberg: Asanger.